1. |
Farbe
03:25
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Da verließen sie sich
Durch hinterlassene Spuren
Wort hält, Wort bricht, Wort sticht
Hinterlässt dunkle Konturen
Nach dem Gleichen zu streben
Hilft die Zeichen zu lesen
Sich zu finden im Meer
Endlos vernetzter Seelen
Die Wege, die Nacht
Gegen alles gedacht
So sie Kreise gezogen
An der Welt betrogen
Werfen Farbe an die Wand
Und verzagen eh nicht
Zu sagen, hält wenig
Botschaft versteht sich
Das Zimmer im Licht
Scheint von innen, wie außen
Kein Tag bleibt trüb
So treiben sie draußen
Alles vor Sicht umher
Und niemand bleibt stehen
Dies ist ihr letztes leben
Bevor es sich verwischt
Nur kurze Parallelen
Dünner Draht der glüht
Dann auseinander divergiert
Die Lilien im verblühen
Ihre Farbe färbt ab
Auf des anderen Leben
Etwas Bewegung im Keim
Zum zurückgeben verlegen
Doch ihre Farbe verblasst
Da Winde stets wehen
Sich drehen, verstehen
Durch Zeiten verleben
Die Schärfe nimmt ab
Und wenn Sinne streiken
Erstarren die Blicke
Und neues bleibt Fern
Zuletzt alleine geborgen
Voneinander enttäuscht
Trug im Bilde geblieben
Schein scheint verseucht
Doch in Federn gefallen
Lässt es sich noch springen
Auch schwächste Farbtöne
Erinnern zum schweben
Was bindet auch trennt
Und so zogen sie weiter
Mit Rückhalt befreit
Geht ein Weg entzwei
So hinaus in die Wälder
In Bewegung verloren
Sich verirrt im Wirrwarr
Doch im Chaos neu geboren
Der Luft lieblichste Düfte
Und frischestes grün
Umgarnen die Sinne
Kopf wie Herz erblüht
Und vom Moos abgestoßen
In die Wipfel geflogen
Zurück ins Tal geblickt
Und dennoch nichts vermisst
Sodann auf ein neues
Die Welt hochgelebt
Nichts von dem bereut
Was ohnehin feststeht
Zwei Leben im Wind
Tanzen durch Blätter
Zu neuem bestimmt
Der Quelle Ihr Kind
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2. |
Alter
04:09
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Was sollen wir tun, wenn niemand was versteht?
Wem gehört die Zukunft, wenn sie doch untergeht
Ein Handel mit Worten, hält falsche Zeichen fest
Was bestimmt uns und wie zerleben wir uns selbst
Die Ratten reißen sich um ein Stück vom Kuchen
Während schönste Kleider ihre Langeweile verfluchen
Kein Turm existiert ohne einen Schatten zu werfen
Zu ihre Füßen schlafen sie und Betteln nach Betten
Traurig schaurig, haben Träume ihr Hausrecht
Entschieden verschieden, behalten sie dich draußen
Wenn du sie leben willst, solltest du arbeiten gehen
Und wenn du das nicht kannst, ist das nicht ihr Problem
Da hängen sie, und sind am verzweifeln
Weil sie nicht wissen, ob das noch richtig war
Abzuleben, als künstlerisches Zeichen
Selbst im Atemringen immer noch am vergleichen
So kaputt wird die Welt nur im Alter
Wer schon alles erlebt hat, zögert nicht weiter
Jede Gelegenheit bietet Anlass zum Tatort
Für wiederholte Verbrechen, als Wirtschaftsfaktor
Alles gesehen, eine Perspektivlosigkeit
Wenn Ideen nicht zünden, zünden immer noch Bomben
Bitte ein bisschen mehr Dank an die Waffenindustrie
Wie viel Spannung im Leben hätten wir nur ohne sie?
Und so ergibt das Uhrwerk endlich einen Sinn
Jede volle Stunde, Verlust wie Gewinn
Noch ein bisschen Popcorn fürs nächste Kinoschauspiel
Unser aller geiles Leben ohne ein wirkliches Ziel
Leg die Füße Hoch und lass es vergehen
Es wird ohnehin nichts wichtiges mehr geschehen
Beklag' dich nicht über die lahme Storyline
Sie ist ohnehin nur getragen von bedeutungslosem Schein
Und die Welt verliert im Alter
Ihr letztes Stück Vernunft
Steigt beim Familienfest auf den Tisch
Und schreit nur noch wirr 'rum
Richtet den Lauf gegen ihre Kinder
Und bringt sie alle um
Ganz betrunken an Menschen
Weiß sie nicht einmal warum
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3. |
Horizont
06:11
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Wir sitzen hier am Fluss, schauen wie er vorüber zieht
Und ich sag zu dir: „Das alles hier, muss doch wenigstens, irgendwas, zählen.“
Schotter verführt zum Stolpern
Ein Fall gefällt nach vorn
Fest wie haltlos aufgehalten
Geschenkt sind deine Narben
Der Horizont im Rückzug
Wird den Augen nie entkommen
Endlos lässt sich sehnen
Und dennoch nichts bestehen
Du nimmst den Stein in die Hand
Zerbrichst das Glas
Fällst ins Gras
Schaust in die Luft
Siehst ein Flugzeug
Würdest gern fliegen
Dich von allen abdrehen
Und weg schweben
Alles ausreißen
Was verwurzelt
Den Kopf zu Füßen
Die Füße zum Kopf
Dem Sinn den Sinn entleern'
Aus richtig wird verkehrt
Die Ohnmacht liegt im klein sein
Klein wie allein
Bewandert wie durch Steppen
Verbrannt und unterkühlt
Schwer wiegen die alten
Stoisch wie festgefroren
Um bitterlich drauf zu halten
Was ohnehin nicht mehr bewegt
Ein Sommerabend
Will nicht enden
Zwischen alten Häusern
Strahlt ewig das Licht
Im roten Ton
Um vorzugeben
Wir finden uns schon
Falls die Wärme
Doch erlischt
Rennen und suchen
Durch grünes Gebüsch
Ein Wald voll Welten
Zwischen Schutt und Gestrüpp
Lassen sich Wunder erklären
Und aus Wunden lernen
In der Ferne ruft jemand
Du sollst nach Hause kommen
Es gibt zu Abend
Es geht zurück
Ins Bett und dann auf Los
Vielleicht
Gibt es kein Ziel
Vielleicht
Finden wir nie
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4. |
Mond
04:23
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Auf dem Mond ist es einsam
In letzter Zeit
Die Raketen der Erde
Zielen zurück
Schutt auf Schutt
Rot und Wut
Leise Rufe aus kalter Glut
Paddeln am Fluss
Füttern der Gänse
In Ruhe zuschauen
Nach der Wende
Aus dem Blickfeld
Und keine Reaktion
Der Trugschluss
Die andern helfen schon
Wo stehst du?
Und überhaupt wofür?
Kannst du empfinden
Wie die Lichter entschwinden?
Siehst du die Gräber?
Riechst du ihre Saat?
Was dort wächst
Verlässt jede gute Tat
Gefangen auf einer kleinen Welt
Fragt sich was sie zusammen hält
Sand brennt unter den Füßen
Wenn die Sonne scheint
Jeder Schritt behält sein Ziel
Die Karawane zieht es stets zur Oase
Wasser zum Leben
Ist nicht zu stehlen
Was zu verschwenden
Ist was dann fehlt
Brennende Wunden
Ohne Desinfektion
Goldene Türme
Ohne Fundament
Hält sich nur noch
Wer laut schreit
Die Idee von Freiheit
Stirbt mit Sicherheit
Selbst im Einsturz
Noch am Gehorchen
Plem Plem Plem
Und alles verdorben
Ausgetrocknete Felder
Verschwendete Gelder
Leere Mägen zu Harken
Und Burger den Bürgen
Verfressen ernüchternd
Hören sie immer lauter
Das rütteln an den Zäunen der Grenzen
Auch wenn Hunde bellen
sie reißen sie ein
Im Durst vereint strömen die Gäste herein
Eine kleine Chance für die Menschlichkeit
Sich nach all der Kälte in die Arme zu fallen
Auch vergebene können vergeben
Nichts wird ewig bestehen
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5. |
Garten
02:09
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Was verbindet uns noch
Wenn alles egal ist
Vier Augen
Der Blick in den Garten
Und in Rollen versetzt
Um gespielt zu leben
Bequem eingerichtet
Weil man das so macht
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6. |
Haben
03:54
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Wer hat, behält
Gierig unbescheiden
Wer nicht, gibt ab
Stetig bewegt, fließend entstellt
Wunden blühen
Die letzten Tage
Stets ausgezählt
Eine Frage der Lage
Gegen Nächte
Bedroht die Zeit
Eingespannt in alter Mühle
Im immer neuem Gewandt
Auch den letzten ihren Verstand
Ohnmacht in Heiterkeit
Neue Welten im Takt bereit
Befriedigt ohne Begehren
Währt der Krieg im Frieden
Wer regiert die Welt?
Was sollen sie noch fühlen?
Laut einer Studie ist das alles falsch
Im WIrrwar versteckt sich wahres
Gegen dumme Gedanken hilft klarer Gesang
Schluck um Schluck
Zug um Zug
Tut der Schlaf letztlich allen gut
Geruhsamer Abstand zu den Leiden
Täglich müssen wir uns verkleiden
Es kratzt und schnürt uns die Luft ab
Zugewiesen vom Stand
Führt jeder Weg ins Grab
Noch im Auge verwahrt geblieben
Der Sturm kreist wild umher
Angezählt schaust aus der Stille
Heraus zu all dem Lärm
Verzweifelte Aussicht
Im Licht der Ausweg
Kilometerweit entfernt
Du gefangen am Boden
Ohne Flügel geboren
Warst du so töricht dich zu wehren
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7. |
Gedicht
03:43
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Ein Ausflug ins nichts
Widerspricht sich nicht
Wir bleiben einfach hier
Und verrückt
Der Rauswurf aus den Nächten
Ist nicht zu übersehen
Die Sonne scheint am hellsten
Bevor sie explodiert
Wie viel Zeit bleibt noch
Um uns zu verstehen?
bevor hier alles
den Bach runtergeht
Ein kleines Gedicht
In deinem Gesicht
Erklärt sich mir nicht
Und darum liebe ich
Zäune einzureißen
Mauern zu umgehen
Hier fühl ich mich Zuhause
Und das lass ich mir nicht nehmen
Das Gestalten den Gestalten
Wenn Winde entstehen
Wird ein Sturm zum Kanon
Der die Sinne bewegt
Die Sinne verdreht
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8. |
Fluten
03:27
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Auf der Suche nach Wahnsinn
Ziehen sich die Straßen durch Länder
Hinter jeder Ausfahrt Leben
Und im Norden wird es kälter
Kaffee und Raste
Nur ein Augenblick
Rauschen und Rauch
Bevor es weitergeht
Halt das Meer fest
Bevor es weg zieht
Renn' ihm hinterher
Wenn du es vermisst
Lass dich erfassen
Von seinem unendlichen Drang
Im Gemisch der Wogen
Ein zarter Neuanfang
Trostpreis für die Alten
In der Kneipe der Stadt
Alle versprechen gebrochen
Helfen nur noch Karten
Nach Stunden auf dem Heimweg
Verendet der Tag
Ihre schlechten Gewissen
Nehmen sie mit ins Grab
Geboren zum vergessen
Jeder Fehler wird wiederholt
Den Gezeiten verfallen
Und die Reste verkohlt
Im Glauben gelassen
Das es so richtig war
Hoffen die jungen das Beste
Zeichnen sich Falten
Jahr um Jahr
Weiter auf Straßen
Gelacht wie liebenswert
Singen die Herzen
Im Ausbruch verfärbt
Es ist schön sie zu sehen
Im letzten Augenblick
Der naiven Hoffnung
Des Glaubens an Glück
Kaputt funktionieren
Und verwalten wir uns selbst
Fünf Plätze im Auto
Doch wir fahren allein
Ungelenk gelenkt
Gibt es nichts geschenkt
Zuletzt gesehen
Schiff versenkt
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9. |
Boot
04:33
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Ich baue mir ein Boot
Das nicht schwimmen kann
Geh den Dingen auf den Grund
Und verbleibe dort sehr lang
Hier und unten im Dunkeln
Kann ich besser sehn'
Bin voll von Lust am Leben
Will schnell alles verstehen
Ich stell all die Fragen
Doch als Antwort nur Luftblasen
Und allmählich fang ich mit den Zweifeln an
Das kappen all der Seile
War es das Wert
Keine Aussicht auf Rückweg
Bin gefangen im tiefsten Meer
Keine Gedanken ohne Zusammenhang
Kann niemand dich sehen
Es ist nichts wenn du nichts sagst
Doch in Sprache lässt sich wenigstens
Etwas verstehen
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10. |
Umdrehen
04:44
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Ich liebe die, die sich umdrehen
Wenn irgendwo jemand weint
Wenn irgendwo jemand schreit
Die, die sich darum sorgen
Das ein Lächeln erstrahlt
Ein Herz klopft
Haut spürt Haut
Stetig impulsiv
Den Schlaf geraubt
Aus dem Staub
Wie aus dem Sinn
Und alte Fesseln
Verfliegen im Wind
An die Hand
Und mitgenommen
Durch die Gassen
Schweben sie davon
In zarter Reise
Mit dem Blick zum Boden
Achtsam zu denen
Die ihnen bewohnen
Ich liebe die, die sich umdrehen
Wenn irgendwo jemand weint
Wenn irgendwo jemand schreit
Die, die sich darum sorgen
Das ein Lächeln erstrahlt
Das Glück zu helfen
Lässt sich nicht nehmen
Der Sinn im Sinn
Liegt darin ihn zu sehen
Es braucht nicht viel
Um zu teilen
Nur den Willen
Nicht nur allein zu sein
Erzählst du mir
Erzähl ich dir
von Dämmerung und Wärme
Gegen die Nacht hier
Erzählst du mir
Erzähl ich dir
Wir sind die letzten
Und wir bleiben hier
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hauke henkel Frankfurt, Germany
kleine filzhämmerchen lassen seiten schwingen. gedanken kämpfen für eine andere welt.
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